Physisch und mental gesund zu bleiben, ist Arbeit, die sich lohnt! So wie wir unsere Körper trainieren, sollten wir auch unsere mentale Performance stärken. Seit Beginn der Pandemie berichten mir immer mehr Kunden und Teilnehmer von mentaler Erschöpfung. Dass die Tage oft so gefüllt sind, dass keine Zeit zum Luft holen ist.

Wie kann es uns gelingen, Pausen einzulegen, um erholt und gestärkt für die kommende Aufgaben zu sein? Folgende Fragen können dabei helfen, herauszufinden, ob wir eine Auszeit benötigen:

  • Wie fühle ich mich? Habe ich morgens Lust und Neugierde auf den Tag und meine Aufgaben?
  • Bin ich in Bestform?
  • Fühle ich mich ausgeruht genug für meine täglichen Anforderungen? Oder regiere ich dünnhäutig und gereizt auf mein Umfeld?
  • Kann ich leicht ein- und durchschlafen?
  • Esse ich ausreichend oder lasse ich Mahlzeiten ausfallen? Hole ich mir „schnelle Energie“ durch Snacks wie Schokolade, Kekse oder Ähnliches?
  • Schon kleine Tätigkeiten geben ein Gefühl von Überforderung.

Wenn Du dich dort auch wiederfindest, gib Dir eine Auszeit. Einen ganzen Tag freizunehmen, fällt oft schwer, da das schlechte Gewissen um die Ecke kommt. Deshalb empfehle ich, kurze Pausen zwischendurch einzulegen. Wenn Du denkst, dass auch dafür keine Zeit ist, mache Dir bewusst, dass Du nach wieder mehr Energie und Geduld für Deine Lieben und Deine Aufgaben hast.

  • Nutze die schöne Herbstsonne für einen kurzen Spaziergang in der Mittagszeit
  • Lese ein Kapitel in einem interessanten Buch oder höre ein paar Minuten einen inspirierenden Podcast (z.B.https://ld21.de/podcast/ von Burkhard Bensmann oder https://www.tenpercent.com/podcast von Dan Harris)
  • Führe ein Telefonat mit einem guten Freund
  • Lockere Deine Schultern oder den gesamten Rücken mit ein paar wirksamen Übungen. Hier geht es zu meiner Videoseite: https://at-fit.de/videos/
  • Genieße in Ruhe (Smartphone, Telefon und Mailbenachrichtigungen stumm schalten) ein leckeres und stärkendes Mittagsmahl
  • Denke ganz bewusst an ein schönes Erlebnis der letzten Zeit. Das kann eine wunderbare Urlaubserinnerung, ein gutes Gespräch mit Freunden oder ein unbeschwertes Familienessen sein. Versetze Dich in die Situation und nimm sie mit allen Sinnen wahr. Spüre, wie Deine Energiereserven sich wieder füllen.
  • Mit dem Einatmen die Schultern heben und mit dem Ausatmen senken, 10x. Nachspüren und die Haltung (die innere und die äußere) wahrnehmen.

Regelmäßige Meditationspraxis unterstützt uns bei vielen Aspekten des täglichen Lebens. Für mich persönlich ganz besonders interessant, ist der Aspekt der verbesserten Konzentration im Alltag. Es geht mir dabei weniger um Selbstoptimierung, sondern um fokussiertes Arbeiten und einen wachen und emphatischen Verstand, wenn ich mit meinen Kunden im Einzeltraining arbeite oder Seminare für die Teams in Unternehmen gebe. Der Zeitgewinn, den ich durch das Meditieren erhalte, ist für mich ein Bonus! Meditieren ist eine wundervolle Praxis der Achtsamkeit.

Erfahrene Meditierende scheinen die Areale unseres Hirns, die für das ständige Abschweifen unserer Aufmerksamkeit zuständig sind, leichter ausschalten zu können. Mit Hilfe der MRT konnten Forscher in Yale schon 2011 feststellen, das Hirnregionen, die für die Selbstkontrolle zuständig sind, aktiv werden bei Meditieren. Das Interessante daran ist, dass die Probanden diese Areale auch leichter aktivieren können, wenn sie nicht meditieren. Es scheint, als können erfahrende Meditierende einen „new default mode“, also einen neuen Standardmodus entwickeln, der ihnen hilft, sich auf das zu konzentrieren, was im Moment passiert.

Die gute Nachricht für alle Neueinsteiger: Anfangen lohnt sich zu jedem Zeitpunkt und die zahlreichen Effekte (neben der verbesserten Konzentration) sind schon nach kurzer Zeit und mit kleinen Meditationsportionen spürbar. Wir müssen nicht unbedingt täglich 20 Minuten mit verknotenden Beinen sitzen. Auch einzelne Minuten auf regelmäßiger Basis schulen unsere Achtsamkeit und fördern unsere Belastbarkeit im Alltag.

So kannst Du starten: Suche Dir einen ruhigen Platz, schalte das Telefon auf stumm und setze Dich aufgerichtet auf einen Stuhl. Stelle Dir einen Timer auf 1-2 Minuten. Nimm die Länge der Wirbelsäule und des Nackens wahr. Entspanne ganz bewusst die Schulterregion und schließe die Augen. Nun führe Deine Aufmerksamkeit zum Atem. Nimm´wahr, wie Deine Atmung Deine Bauchdecke hebt und senkt. Erlaube Deinem Atem ein- und auszugehen, wie es jetzt gerade angenehm ist. Du kannst zur Unterstützung die Hände auf den Bauch legen und so die Bewegung der Bauchdecke leichter spüren. Sobald Du feststellst, dass Deine Aufmerksamkeit auf Wanderschaft geht und einem Gedanken, einem Geräusch oder Gefühl folgt, führe sie zum Atem und Heben /senken deiner Bauchdecke zurück. In dem Moment, in dem Dir bewusst wird, dass deine Gedanken abschweifen: Perfekt!!! Das ist Achtsamkeit! Danach kehre einfach wieder zum Atem zurück.

Viel Vergnügen beim Ausprobieren! Ich freue ich über Deine Rückmeldung unter at@anja-termoellen.de

Hier mein Beitrag zum Thema Achtsamkeit im Alltag:

https://at-fit.de/achtsamkeit-im-alltag-was-bringts/

Hier geht es zum Artikel der Yale University:

https://news.yale.edu/2011/11/21/tuning-out-how-brains-benefit-meditation

Zakynthos

Die Gesundheit der Mitarbeiter ist wichtiger denn je. Das Ergebnis des Fehlzeitenreports der AOK 2021 zeigt auf, dass Unternehmen, die von den Mitarbeitern eine robuste Resilienz attestiert bekommen, auch gesündere Mitarbeitende haben. Hier geht es zum Report:https://www.wido.de/publikationen-produkte/buchreihen/fehlzeiten-report/2021/

Was macht ein gesundes Unternehmen aus? Hier gebe ich 5 persönliche Tipps aus meinen Erfahrungen mit Unternehmen (national und international) der letzten 18 Monate:

Gesundheit das ganze Jahr über im Blick behalten

Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter die zu Verfügung stehenden Maßnahmen kennen. Auch neue Kollegen sollten mit einbezogen werden. Viele Kollegen sind so in ihre Arbeit vertieft, dass sie vergessen, dass es geeignete Maßnahmen am Arbeitsplatz gibt. Bringen Sie diese Formate immer wieder ins Bewusstsein!

In welcher Zeit in Ihrem Unternehmen ist Platz zum Durchatmen und Fokussieren auf Gesundheitsthemen? Wann ist die stressige Zeit? Wie können alle auch in dieser besonderen Phase mit kurzen Maßnahmen für sich sorgen? Welche Erinnerungen an gesunde Maßnahmen lassen sich leicht einbauen, sodass die Mitarbeiter bei Bedarf darauf zugreifen können? Gute Erfahrungen haben meine Kunden mit sogenannten „Gesundheitsagenten“ gemacht: Diese von mir ausgebildeten Mitarbeiter haben die Aufgabe, Themen wie „gesunder Umgang mit den eigenen Ressourcen“ immer wieder in die Teams zu tragen. Das können ganz bodenständige Übungen sein, wie z.B. jedes Teammeeting mit einer Lockerungsübung zu starten.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Die Führungskräfte müssen die vorhandenen Instrumente kennen und selbst getestet haben. Die FK sollen einerseits selbst Unterstützung erfahren und anderseits ihren Teams durch Vorbildfunktion vorangehen und die Teams mitnehmen. Wenn wir in diesen 18 Monaten eines gelernt haben, dann dass wir uns selbst gut behandeln sollten. Herausfinden, was uns stärkt und geduldig mit unseren Schwächen sein. Nur wenn wir uns um uns selbst kümmern und Geduld mit uns selbst haben, können wir auch Verständnis für andere aufbringen. Gesunde Kultur in einem Unternehmen kann nur gedeihen, wenn sie von allen gelebt wird.

Ermutigung zu kleinen Schritten

Die Mitarbeitenden befinden sich in unterschiedlichen Lebensphasen. Jetzt in der Zeit des Übergangs zurück zum Büro/hybrides Arbeiten noch mehr. Neu gewonnene Routinen wie Sport vor der Arbeit oder das gemeinsame Mittagessen mit der Familie müssen neu organisiert werden. Holen Sie ihre Mitarbeiter dort ab, wo sie stehen. Bieten Sie ihren Teams verschiedene Gesundheitsprogramme an und finden Sie zusammen heraus, was gebraucht wird.

Wenn ich auch Sie mit massgeschneiderten Programmen unterstützen kann, melden Sie sich gerne unter at@anja-termoellen.de

ich freue ich auf Sie!

Die Erholung der wunderbaren Reise ist schnell verflogen? Dann nutze diese Tipps, um sie zu verlängern:

Gesunde Hände brauchen wir nicht nur beim Sport, sondern im täglichen Leben.

In diesem Video zeige ich wohltuende Übungen, die auch am Schreibtisch als Erfrischung durchgeführt werden können.

Viel Vergnügen damit!

Am 13.07.2021 werde ich um 13.00 Uhr eine 15-minütige Bewegungspause anbieten. Wirksame Übungen, die sowohl im Homeoffice, als auch am Arbeitsplatz ausgeführt werden können. Wir werden die Muskeln entspannen und die Aufmerksamkeit für die 2. Tageshälfte erneuern.

Ich freue mich auf Euch!

Anja

Über die ZOOM Plattform könnt Ihr kostenfrei teilnehmen.

Hier geht es zur Anmeldung:

In der Krise hat sich gezeigt, wie flexibel wir uns auf neue Prozesse einlassen und darin sogar noch wachsen können. Gleichzeitig ist die Herausforderung angestiegen, ein Gleichgewicht zu finden zwischen Arbeit und Privatleben. 

Viele Unternehmensleiter haben die Notwendigkeit erkannt, die mentale und körperliche Gesundheit der Teams zu fördern. Deshalb ist es wichtig, die Kultur im Unternehmen und die Vorbildrolle der Führungskräfte als Ausgangspunkte für das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu sehen.

Die Formate der Zukunft müssen leicht und effektiv in die Arbeitsprozesse integrierbar sein. Auch junge Talente müssen an Bord geholt werden. Sie haben andere Ansprüche und lernen anders als ältere Generationen.

Ein paar erfolgreiche Maßnahmen, die ich empfehle:

  • Well being als integraler Bestandteil der Arbeit. Die Pflege der physischen und mentalen Gesundheit werden zum Teil der Unternehmenskultur und zum Selbstverständnis der Teams. Intelligente Lösungen aus digitalen und Präsenzformaten, sodass die Mitarbeiter gesunde Rituale und Routinen entwickeln können.
  • BGM muss sexy sein und Spaß machen (Gamification), damit junge Menschen sich eingebunden fühlen
  • Schulung von „Gesundheitsagenten“ in den Teams, die z.B. eine Achtsamkeitsübung zu Beginn der Meetings anleiten.
  • Die Verbundenheit der Mitarbeiter miteinander und auch zum Unternehmen fördern, auch wenn nicht alle Kollegen vor Ort sind.
  • Employer Branding: Die Werte sichtbar für alle (nach innen und auch nach außen) leben
  • Eine Kultur der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Unterstützung in den Fokus rücken
  • Neugier und Lernen für alle als festen Bestandteil der Unternehmenskultur etablieren
  • Maßgeschneiderte Programme, die sich leicht in die Arbeitskontexte des Unternehmens integrieren lassen.

Diese und weitere Maßnahmen könnten auch in Ihrem Unternehmen helfen, der Gesundheitsförderung wieder einen „kick“ zu geben. Neugierig geworden? Dann senden Sie mir ein E-Mail (at@anja-termoellen.de) oder rufen Sie mich direkt an (mobil 0172 2847960), damit wir praxistaugliche Ideen für Ihr Unternehmen finden und in die Tat umsetzen.

Für den YouTube Kanal von zwei.7 Equity GmbH, die in mittelständische Unternehmen investiert https://www.zweipunkt7.com/de/home/, gebe ich leicht umsetzbare Tipps für den gesunden Umgang mit den eigenen Ressourcen.

Tipp Nummer 1: Fangen Sie noch heute an! Verschieben sie das Etablieren einer neuen Routine nicht auf den Tag X, sondern legen Sie sofort los. Egal, ob Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag einbauen möchten, sich nicht mehr so schnell über Kleinigkeiten aufregen möchten oder ein neues Hobby ausprobieren wollen, starten sie sofort.

Tipp Nummer 2: Machen Sie es sich leicht. Starten Sie mit kleinen Veränderungen. Arbeiten Sie regelmäßig und in keinen Schritten an dem Erreichen Ihres Ziels. Mit Geduld, beständigem Einsatz und Belohnungen für das Erreichen von Etappenzielen können Sie leichter Ihr Ziel erreichen. Machen Sie sich klar, dass Rückschritte zu jedem Prozess dazu gehören. Fragen Sie sich: „Was kann ich daraus lernen?“ oder“ Wie kann ich diese Erfahrung für mich nutzen?“

Tipp Nummer 3: Halten Sie nach 4 Wochen inne und machen Sie sich bewusst, was Sie schon erreicht haben. Feiern Sie Ihren Erfolg, auch wenn er noch so klein ist. Nehmen Sie wahr, wie Sie sich fühlen. Bringt die vermehrte Bewegung einen leichteren Schlaf? Hat sich die Haltung durch die regelmäßige Übung verbessert? Sehen sie zuversichtlicher in die Zukunft? Haben Sie mehr Energie im Alltag? Sie können auch ein Erfolgstagebuch anlegen und darin alle paar Wochen die mentalen und physischen Veränderungen festhalten. Das muss kein großer Roman sein, es können 2-3 Sätze im Kalender sein.

Hier gebe ich noch mehr Tipps zum Thema: Achtsam die Ziele erreichen:

https://at-fit.de/ziele-achtsam-erreichen/

Magnolien, April 2021

Den mittelfristigen Stress besser im Griff haben

Neben dem Umgang mit kurzzeitigen Stressphasen https://at-fit.de/strategien-fuer-herausfordernde-zeiten/ haben Andrew Huberman und sein Forschungsteam auch zum Umgang mit mittelfristigen Perioden von Anspannung geforscht.

Die genaue Definition von kurzzeitigen-, mittelfristigen und Langzeitstress kann auch Huberman bisher nicht nennen. Seine Studien dauern noch an, ich bin gespannt, was er diesbezüglich herausfindet.

Vielleicht ist mittelfristiger Stress mit einer Prüfungsphase zu vergleichen, also eher ein paar Wochen oder Monate.

In dieser Situation ist es wichtig für zu lernen, dass das Gefühl von Überforderung in den Bereich des Machbaren wechselt. 

Dazu können wir uns laut Huberman mit einem weiteren biologischen Umstand helfen:

Wenn wir gestresst sind, erweitern sich unsere Pupillen, wir bekommen einen Tunnelblick.

Die Aufgabe ist es, diesen verengten Blick in einen „Panoramablick“ zu verwandeln. Huberman empfiehlt, eine sportliche Betätigung dafür zu wählen:

Bringe Deine Herzfrequenz nach oben z.B. durch einen Sprint oder schnelles Radfahren (aktiviere den Körper) und nimm dann bewusst die Umgebung wahr, gehe zum Panoramablick über. Das bedeutet, Du nimmst in dieser Aktivierungsphase Deines Körpers ganz bewusst das Zimmer oder die Umgebung wahr. Der Kopf bleibt ganz ruhig dabei und Du versuchst immer mehr Details von Deiner Umgebung zu sehen. Nimm ganz achtsam jedes Bestandteil in Deiner Nähe wahr.

Mein Tipp:

Gleichzeitig wachsam und entspannt zu sein, ist auch ein Ziel der Achtsamkeitsübungen. Sich in Achtsamkeit zu üben ist erlernbar und erfordert etwas Geduld mit sich selbst. Wer neugierig darauf ist, dem empfehle ich meinen Blogbeitrag dazu: https://at-fit.de/achtsamkeit-im-alltag-was-bringts/

Langzeitstress bewältigen:

Anhaltende Stressphasen sind zu vermeiden, betont auch Huberman.

Da das nicht immer möglich ist, gibt es neben den schon bekannten Komponenten wie ausreichende Bewegung, gute Schlafhygiene, ausgewogene Ernährung, noch eine weitere Stellschraube:

Positive bedeutungsvolle soziale Kontakte von guter Qualität können die Folgen von Langzeitstress reduzieren. 

Damit sind keine flüchtigen Begegnungen, wie der freundliche Gruß des Mitarbeiters im Supermarkt gemeint. Vielmehr sind es Kontakte, die uns ein Gefühl der Freude geben und Momente, die wir wirklich genießen können.

Übrigens können diese Kontakte mit Menschen und mit Tieren sein. Gemeint sind Momente in denen wir das Gefühl von echter Freude oder Glückseligkeit empfinden.

Dabei wird unter anderem das Hormon Serotonin ausgeschüttet und die Hormone, die uns eher ängstlich werden lassen, unterdrückt.

Mein Tipp: Investieren Sie in intensive Freundschaften (auch wenn wir dafür im Moment kreativ sein müssen).

Übrigens, auch Dankbarkeitsrituale wirken unterstützend. Besonders das Aufschreiben von Dingen, für die wir dankbar sind, stärkt uns.

Hier geht es zum Thema Dankbarkeit: https://at-fit.de/dankbarkeitsrituale-in-zeiten-der-unsicherheit/

Viel Erfolg beim Umgang mit Stress!

Teil 1: Kurzzeitstress reduzieren.

Seit einem Jahr leben wir in diesen ganz besonderen Zeiten und fühlen die Anspannung körperlich und auch mental. Wir fühlen uns gestresst.

Was ist eigentlich Stress? Hier ein Auszug aus dem Lexikon für Psychologie (Dorsch): „Stress (= S.) [engl. Beanspruchung, Belastung, Druck, Anspannung; distress Sorge, Kummer], [AO, BIO, GES, KLI], im allg. Sprachgebrauch bedeutet S. eine subj. unangenehm empfundene Situation, von der eine Person neg. beeinflusst wird (Distress), i. Ggs. zum anregenden pos. S. (Eustress).“

Nach Andrew Huberman, der als Neurowissenschaftler in Stanford lehrt und forscht ( https://www.hubermanlab.com), ist es ein System, das bestimmte Mechanismen im Kopf und Körper mobilisiert. Wir alle haben die Möglichkeit, dieses System zu aktivieren, auch in Teilen zu kontrollieren und damit die negativen Effekte zu mildern.

Unsere Systeme unterscheiden nicht zwischen emotionalem und physischem Stress.

Ob der Stress physisch oder psychisch ist, die Reaktion ist immer die gleiche. Jemand kann uns richtig fest in den Arm kneifen, bis wir aufschreien. Oder wir können uns unter Zeitdruck fühlen, wenn wir zu viele berufliche Projekte auf einmal stemmen sollen. Der Prozess, der in Gang gesetzt wird, ist immer identisch.

Gerne nutzen wie eine Massage, Sport oder auch die Anwendung der Achtsamkeitsmethode, um Stress abzubauen. Aber was können wir tun, wenn das gerade nicht machbar ist? Wenn wir sofort eine Lösung benötigen? In diesem Moment?

Wenn wir Stress erfahren, werden als sofortige Reaktion die Nervenzellen, die als Kette vom Nacken bis zum Beckenboden laufen, aktiviert. Unser Herz schlägt schneller und mehr Blut wird in die Muskeln der Beine und Arme gepumpt. Dafür wird unter anderem die Blutzufuhr für die Verdauung reduziert. 

Wir werden also in einer Weise aktiviert, die uns dazu bringt, uns mehr zu bewegen. Wir kennen das, dass wir unter Anspannung auf und ab gehen möchten.

Wenn wir den Stress kontrollieren wollen, müssen wir lernen, mit dieser Erregung umzugehen.

Huberman hat mit seinem Team Strategien geprüft, die uns sowohl bei kurzzeitigen, mittelfristigen als auch bei Langzeitstress unterstützen können.

Kurzzeitstress reduzieren:

Kurzzeitiger Stress kann sogar gut für uns sein. Wenn die Stressreaktion eintritt, wird Adrenalin ausgeschüttet. Dieses hilft z.B. Infektionen zu bekämpfen.

Wie können wir vorgehen, wenn wir Anspannung fühlen, weil wir einen Vortrag halten oder wir vor einem schwierigem Gespräch stehen? 

Der Schlüssel liegt in unserer Atmung!

Setzen wir diese bewusst ein, können wir unser Stressempfinden herunterfahren. Das kann uns gelingen, wenn wir unser parasympathisches Nervensystem einsetzen. Dieses ist zuständig für Beruhigung und Entspannung. Mit einer bestimmten Atemtechnik können wir uns beruhigen (the „psychological sigh“).

Durch bewusstes Atmen können wir unseren Herzschlag und die Beziehung zwischen dem Sympathikus und Parasympathikus (fight or flight) beeinflussen.

Beim Einatmen senkt sich das Zwerchfell, die Lungen dehnen sich aus und das Herz vergrößerst sich leicht. Eine Gruppe von Neuronen (Sinusknoten) im Herzen senden Signale an das Hirn, damit das Blut langsamer fließt. Darauf sendet das Hirn ein Signal, um die Herzfrequenz zu erhöhen:“ Mehr, schneller!“

Wollen wir unsere Herzfrequenz erhöhen, muss das Einatmen länger und kräftiger sein als das Ausatmen.

Umgekehrt bedeutet es, dass sich beim Ausatmen das Zwerchfell hebt und das Blut fließt etwas schneller. Das parasympathische System sendet ein Signal, um den Herzschlag zu beruhigen.

Wenn wir uns in kurzer Zeit entspannen möchten, so können wir das laut Huberman über Atmung beeinflussen. Wir müssen wir nur länger oder kräftiger ausatmen als einatmen.

Laut Hubermans Studien ist es folgende Strategie:

2x kurz hintereinander durch die Nase einatmen und 1x lang durch den Mund ausatmen. Das 1-3 x wiederholen. Es dauert zwischen 20-30 Sekunden, bis sich die Erregung legt. Möglicherweise muss diese Vorgehensweise noch 1-2 wiederholt werden.

Er empfiehlt, durch die Nase ein und durch den Mund auszuatmen (falls das nicht klappt, ist auch Atmen nur durch den Mund oder die Nase wirksam).

Ich empfehle es erst einmal unter professioneller Leitung einzuüben.

Ja, auch Entspannung ist Arbeit – aber sie lohnt sich!

Wem das jetzt zu kompliziert erscheint, kann auch diese einfach anzuwendende 3 Übungen ausprobieren.

Mein Tipp: Kläre die von Huberman empfohlene Technik vorm Ausprobieren mit Deinem Hausarzt ab.