Warum verwenden wir so viel Zeit und Mühe, Neues zu erlernen? Wenn doch unsere Strategien sich bewährt haben, brauchen wir doch eigentlich nichts Neues zu lernen, oder?

Das Erlernen von neuen Eigenschaften ist auch immer eine Übung in Sachen Demut. Sich bewusst in eine neue Situation zu begeben oder auch unfreiwillig hineinzugeraten, bedeutet, nur so gut wie ein Kleinkind zu sein.

Wenn wir Kinder beim Laufen lernen beobachten, stellen wir fest, Kinder fallen hin und stehen immer wieder auf. Solange, bis sie laufen können! Wir Erwachsene denken häufig, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt: „Dafür bin ich zu alt/ zu jung, deshalb lasse ich es besser.“ Auch andere Ausreden haben wir dann sofort parat. Für Kinder gibt es die Option des Aufgeben nicht. Sie bleiben ´dran, bis sie das Laufen erlernt haben. So meistern Sie eine Herausforderung nach der anderen und lernen ständig dazu. durch die richtige Förderung können Kinder so Selbstvertrauen aufbauen und herausfinden, wo ihre Stärken und Schwächen liegen.

Als Erwachsene erfahren wir zwar nicht mehr in diesem Umfang die liebevolle Unterstützung durch Eltern und Erzieher, wir können uns dafür die Herausforderungen und Aufgaben selbst wählen. Das Wahrnehmen der eigenen Stärken und das Erlernen neuer Fähigkeiten stärkt uns und erweitert unseren Horizont. Diese Eigenschaften helfen uns dann bei schwierigen Situationen.

Das Leben gleicht manchmal einem Boxring: Egal, wie gut wir sind, wir werden getroffen. Das Entscheidende ist, dass wir wieder aufstehen. Menschen, die gut im „Wiederaufstehen“ sind, bleiben nicht lange liegen. Sie nutzen alle Kraft (auch die des persönlichen Umfelds). Sie bleiben neugierig und mutig. Sie fragen sich in fordernden Situationen „Was kann ich daraus lernen?, „Wofür mag diese Lebenslage gut sein?“. Sie nutzen diese Erfahrungen für ihr persönliches Wachstum. Menschen, die gut im „Überleben“ sind, nutzen ihr Potenzial, des Körper sund Geists, in vollem Umfang.

Von „Wiederaufstehern“ und auch von Kindern können wir lernen, immer wieder aufzustehen. Es ist völlig in Ordnung, erst einmal einen Moment liegen zu bleiben und die Wunden zu lecken. Danach sich seiner Kraft bewusst zu werden und (auch mit Hilfe anderer) wieder aufzurappeln. Wir müssen ja nicht alles im Leben allein schaffen. Ich finde, dass eine unsrer ureigensten Aufgaben ist, dass wir uns gegenseitig unterstützen, solidarisch sind.

Viel Erfolg und Vergnügen bei neuen Wagnissen!